Ca. 32’000 Einwohnende
Kanton: Zug

Die Stadt Zug entwickelt im Strategieprojekt ein neues Nachhaltigkeits-Managementsystem, basierend auf den Sustainable Development Goals der UNO. Dabei untersucht Zug insbesondere auch die gewachsenen Verwaltungsstrukturen hinsichtlich neuer Herausforderungen. Die Umsetzungsprojekte widmen sich den Themen Windenergie, CO₂-Reduktion und Thermal Mapping.

Strategieprojekt: Nachhaltige Entwicklung in der Stadtverwaltung verankern  
Umsetzungsprojekt 1: Thermal Mapping für weniger Hitze 
Umsetzungsprojekt 2: Vertiefungsstudie Windenergie Zugerberg 
Umsetzungsprojekt 3: CO₂mpass – Tool zur Verfolgung des CO₂-Absenkungspfads 

Strategieprojekt: Nachhaltige Entwicklung in der Stadtverwaltung verankern 

Strategieprojekt in Kürze

Die Ausgangslage

Viele Verwaltungsstrukturen sind in Zug historisch gewachsen und nicht an den Nachhaltigkeitszielen der Stadt ausgerichtet. Kann die Verwaltung von Zug so die zukünftigen Herausforderungen in der nachhaltigen Entwicklung meistern? Um diese Frage zu beantworten, bewährten sich für Zug die Sustainable Development Goals (SDG) der UNO als wertvolles Instrument. Die Stadt nutzt sie als konzeptuellen Rahmen, um ihre Entwicklungsziele auf konkrete Anwendungsfelder herunterzubrechen.

Die Herausforderungen

  • Die Stadtverwaltung hat bereits zahlreiche Strategien: von der Energie- und Klimastrategie über die Mobilitätsstrategie bis zur Bildungsstrategie. Diese wurden unabhängig voneinander entwickelt und es ist teilweise unklar, welche Entwicklungsziele sie unterstützen oder gar behindern.
  • Es gibt keinen etablierten Prozess, mit dem der Fortschritt der Strategien geprüft werden kann.
  • Oftmals fehlt ein gemeinsames Grundverständnis davon, wie Aufträge, Aufgaben und Massnahmen zu unterscheiden sind.
  • Veränderungsprozesse können Unsicherheiten und Ängste auslösen. Die Stadtverwaltung muss sicherstellen, dass der Veränderungsprozess Schritt für Schritt vorangeht.

Das Vorgehen

  • In Workshops lernt das Verwaltungskader die SDG kennen. Zusätzlich führt das Projektteam zehn Interviews mit Kadermitarbeitenden, um herauszufinden, wo die verschiedenen Departemente in ihrer nachhaltigen Entwicklung stehen.
  • Jedes Departement erhält drei bis vier SDG zugeteilt, die zu seinem Zuständigkeitsbereich passen. In Workshops erarbeiten die Teams kommunale Aufgaben, die sich aus den Unterzielen der SDG ergeben.
  • Die Vorschläge werden in einer Handlungsempfehlung gesammelt und dem Stadtrat übergeben.

Das Ergebnis

  • Organisatorische und betriebliche Handlungsempfehlungen sind erarbeitet, um die nachhaltige Entwicklung in der Stadtverwaltung Zug zu verankern. 
  • In der Märzklausur 2025 entscheidet der Stadtrat über die weitere Vorgehensweise und welche Empfehlungen er umsetzen will.

Zug

Walter Fassbind

Leiter Umwelt und Energie

Unsere Priorität: Gemeinsame Nenner in der nachhaltigen Entwicklung finden.

Um die nachhaltige Entwicklung der Stadt Zug zu gewährleisten, müssen Politik, Verwaltung und Bevölkerung am gleichen Strick ziehen. Das Front-Runner-Strategieprojekt gab uns den Rahmen dazu. Die Ausrichtung an den Sustainable Development Goals der UNO sorgte für die nötige Objektivität und Offenheit in einem partizipativen Prozess – das war uns ein grosses Anliegen.

Umsetzungsprojekte in Kürze

Kontaktperson

Walter Fassbind 
Leiter Abteilung Umwelt und Energie 
walter.fassbind@stadtzug.ch, +41 58 728 98 71 

Front Runner im Vergleich

Key Learning für alle Front Runner

Machen Sie sich hier ein Bild, welche Learnings Ihnen die bisherigen Front-Runner-Gemeinden mit auf den Weg geben wollen.

    Gemeinsame Stossrichtung
    Die grössten Fortschritte erzielen Gemeinden, wenn die verschiedenen Abteilungen gemeinsam am selben Strang ziehen. Damit dies gelingt, muss ein gemeinsames Zielbild, eine Leitidee oder eine Vision bestehen. Im Front-Runner-Programm haben Gemeinden die Möglichkeit, diese Grundlage mit dem Strategieprojekt zu schaffen. Durch die Verknüpfung von Smart-City-Elementen mit den Zielen von Netto Null I 2000 Watt erhalten die partizipierenden Gemeinden eine breit abgestützte, übergeordnete, strategische Stossrichtung. Diese Strategie ist über mehrere Amtsstellen und Bereiche hinweg legitimiert. Sie stellt sicher, dass mit gebündelten Kräften die Erreichung der Klimaziele wirkungsvoll verfolgt wird.
    Vernetzung der Fachstellen
    Oft kursiert die Denkweise, dass ein Mehraufwand entsteht, wenn man andere Bereiche involviert. Wollen Sie etwas bewirken, zahlt sich eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit aus: Menschen aus unterschiedlichen Gebieten tauschen Wissen aus, nutzen Synergien dank gemeinsamen Schnittstellen und bündeln Ressourcen. Dies kommt nicht nur dem Projekt zugute, sondern auch dem Team: Es macht Spass, interdisziplinär zusammenzuarbeiten, und alle profitieren von wertvollen Einblicken in neue Themen.
    Mut für Neues
    Vorreiter zu sein bedeutet, auch den Mut zu haben, ergebnisoffen etwas Neues auszuprobieren. Wer etwas wagt, ist automatisch mit Unsicherheiten konfrontiert: Funktioniert das Projekt auch wie gedacht? Welche Kosten und welchen Nutzen hat es langfristig? Beim Projektstart können diese Fragen oftmals nicht mit 100%iger Sicherheit beantwortet werden. Das Front-Runner-Programm möchte mutige Gemeinden unterstützen und mögliche Risiken etwas senken: durch die finanziellen Zuschüsse sowie die Austauschmöglichkeiten mit anderen Gemeinden und unseren Ansprechpartnern.
    Externe Unterstützung
    Die Abwicklung des normalen Tagesgeschäfts in einer Gemeinde kann oft herausfordernd und intensiv sein. Eine externe Unterstützung für spezifische Projekte, z. B. durch eine Universität, eine Fachhochschule oder ein Ingenieur- und Planungsunternehmen, schafft hier Abhilfe: Sie kann einen Teil des Mehraufwands auffangen und inhaltlich der kommunalen Projektleitung zuliefern. Zudem bringt sie eine Aussensicht ein und kann Vorschläge auf einer neutralen Basis formulieren. Oft hilft diese externe Sicht, dass Vorschläge verwaltungsintern besser akzeptiert werden. Als Alternative dazu kann sich die Gemeinde überlegen, eine temporäre interne Stelle zu schaffen: Finanzielle Mittel sind damit nur für eine beschränkte Zeit gebunden. Zudem stellt die Gemeinde damit sicher, dass Wissen langfristig in der Gemeindeverwaltung gebündelt bleibt.
    Finanzierung
    Mit der Front-Runner-Förderung kann die Gemeinde auf gesicherte finanzielle Ressourcen zurückgreifen. EnergieSchweiz unterstützt die Projekte finanziell mit bis zu 40% der Gesamtkosten. Das macht es einfacher, Visionen auf den Boden zu bringen und Projekte zu konkretisieren. Setzen Sie die Fördermittel überlegt ein. Planen Sie z. B. während des Front-Runner-Projekts weitere Fachstellen einzubeziehen, so ist dieser Zusatzaufwand durch das Front-Runner-Projekt mitfinanziert und muss vielleicht nicht separat beantragt werden. Je nachdem ist es zielführend, wenn nur eine Fachstelle die Fördergelder erhält und an die anderen involvierten Abteilungen verteilt. Überlegen Sie sich frühzeitig, welche weiteren Co-Finanzierungsmöglichkeiten es gibt.
    Projekteingabe
    Sprechen Sie sich bereits vor der Projekteingabe mit anderen Fachstellen ab, priorisieren Sie gemeinsam mögliche Themen. Gibt es strategisch wichtige Vorhaben, die Sie schon lange einmal umsetzen wollten, aber weder Zeit noch Budget dafür hatten? Dann ist jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt dafür. Planen Sie genügend Zeit ein, um das Projekt gut zu planen und zu budgetieren.

Weitere Front Runner Projekte entdecken