Ca. 40’000 Einwohnende
Kanton: Schaffhausen

Mit dem Strategieprojekt sorgt die Stadt Schaffhausen dafür, dass die Klima- und die Smart-City-Strategie fachstellenübergreifend angegangen werden. In den Umsetzungsprojekten erarbeitet sie ein Sharing-Konzept Mobilität und evaluiert unterschiedliche Systeme für eine smarte Gebäudebewirtschaftung.

Strategieprojekt: Koordinierte Umsetzung Smart-City- und Klimastrategie
Umsetzungsprojekt 1: Stadtgebäude smart bewirtschaften
Umsetzungsprojekt 2: Sharing-Konzept Mobilität

Strategieprojekt: Koordinierte Umsetzung Smart-City- und Klimastrategie

Schaffhausen

Katrin Bernath

Stadträtin und 
Baureferentin

Mit dem Strategieprojekt ziehen alle Fachstellen an einem Strang.

Die Front-Runner-Finanzierung unterstützt die Stadt Schaffhausen dabei, die Ziele der Klima- sowie der Smart City-Strategie gemeinsam mit allen Fachstellen zu erreichen. Die verschiedenen Abteilungen sind besser vernetzt, tauschen Wissen aus und nutzen Synergien. Das trägt dazu bei, die energie- und klimapolitischen Ziele smart, effektiv und effizient zu erreichen.

Die Ausgangslage

Die Smart-City- und die Klimastrategie überschneiden sich inhaltlich. Mehrere Fachstellen sind involviert, die Zuständigkeiten und Umsetzungsschritte jedoch im Detail noch nicht definiert.

Die Herausforderungen

  • «Gärtchen-Denken»
  • Persönliche Befindlichkeiten
  • Fehlende zeitliche Ressourcen
  • Mangelnde Zusammenarbeit zwischen Abteilungen und Teams
  • Uneinheitliche Arbeitsweisen und Prozesse

Das Vorgehen

  • Verschiedene Fachbereiche der Stadt entwickeln zusammen Projekte und stützen diese gegenüber der Politik, der Öffentlichkeit und den Entscheidungsträgern.
  • Mithilfe eines externen Büros analysiert die Stadt die bestehenden Strukturen: Welche Fachgruppen sind involviert? Wie sind sie zusammengesetzt? Wer ist für welche Themen und Prozesse zuständig? Wo gibt es Überschneidungen? Welche Personen sollten miteinander reden, um Synergien besser zu nutzen?
  • Alle Fachstellen werden involviert und vernetzt. Sie haben frühzeitig die Möglichkeit, sich einzubringen. Beispiel: Die Stadtpolizei äussert Sicherheitsbedenken bei der geteilten Mobilität. 
  • Die verschiedenen Bereiche tauschen sich fachlich aus. Sie wissen besser, was die anderen tun und wie was funktioniert.

Das Ergebnis

  • Überschneidungen der Smart-City- und der Klimastrategie sind analysiert und ein neuer Steuerungsprozess für verschiedene Ebenen definiert. 
  • Silodenken nimmt ab, Wissen wird ausgetauscht, Schnittstellen werden identifiziert und Ressourcen gebündelt. Jede und jeder weiss besser, wer wo Know-how hat und vielleicht sogar weiterhelfen kann.
  • Prozesse innerhalb der Fachstellen sind klar.
  • Smart-City- und Klimastrategie werden fachstellenübergreifend und gemeinsam umgesetzt.
  • Die fachstellenübergreifende Zusammenarbeit soll auch längerfristig Bestand haben. Deshalb überwacht die Stadt regelmässig den Fortschritt und bewertet die Zielerreichung.

Kontaktperson

Sven Fitz, Teamleiter Umwelt und Energie, sven.fitz@stsh.ch, 052 632 52 20

Key Learning für alle Front Runner

Machen Sie sich hier ein Bild, welche Learnings Ihnen die bisherigen Front-Runner-Gemeinden mit auf den Weg geben wollen.

    Gemeinsame Stossrichtung
    Die grössten Fortschritte erzielen Gemeinden, wenn die verschiedenen Abteilungen gemeinsam am selben Strang ziehen. Damit dies gelingt, muss ein gemeinsames Zielbild, eine Leitidee oder eine Vision bestehen. Im Front-Runner-Programm haben Gemeinden die Möglichkeit, diese Grundlage mit dem Strategieprojekt zu schaffen. Durch die Verknüpfung von Smart-City-Elementen mit den Zielen von Netto Null I 2000 Watt erhalten die partizipierenden Gemeinden eine breit abgestützte, übergeordnete, strategische Stossrichtung. Diese Strategie ist über mehrere Amtsstellen und Bereiche hinweg legitimiert. Sie stellt sicher, dass mit gebündelten Kräften die Erreichung der Klimaziele wirkungsvoll verfolgt wird.
    Vernetzung der Fachstellen
    Oft kursiert die Denkweise, dass ein Mehraufwand entsteht, wenn man andere Bereiche involviert. Wollen Sie etwas bewirken, zahlt sich eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit aus: Menschen aus unterschiedlichen Gebieten tauschen Wissen aus, nutzen Synergien dank gemeinsamen Schnittstellen und bündeln Ressourcen. Dies kommt nicht nur dem Projekt zugute, sondern auch dem Team: Es macht Spass, interdisziplinär zusammenzuarbeiten, und alle profitieren von wertvollen Einblicken in neue Themen.
    Mut für Neues
    Vorreiter zu sein bedeutet, auch den Mut zu haben, ergebnisoffen etwas Neues auszuprobieren. Wer etwas wagt, ist automatisch mit Unsicherheiten konfrontiert: Funktioniert das Projekt auch wie gedacht? Welche Kosten und welchen Nutzen hat es langfristig? Beim Projektstart können diese Fragen oftmals nicht mit 100%iger Sicherheit beantwortet werden. Das Front-Runner-Programm möchte mutige Gemeinden unterstützen und mögliche Risiken etwas senken: durch die finanziellen Zuschüsse sowie die Austauschmöglichkeiten mit anderen Gemeinden und unseren Ansprechpartnern.
    Externe Unterstützung
    Die Abwicklung des normalen Tagesgeschäfts in einer Gemeinde kann oft herausfordernd und intensiv sein. Eine externe Unterstützung für spezifische Projekte, z. B. durch eine Universität, eine Fachhochschule oder ein Ingenieur- und Planungsunternehmen, schafft hier Abhilfe: Sie kann einen Teil des Mehraufwands auffangen und inhaltlich der kommunalen Projektleitung zuliefern. Zudem bringt sie eine Aussensicht ein und kann Vorschläge auf einer neutralen Basis formulieren. Oft hilft diese externe Sicht, dass Vorschläge verwaltungsintern besser akzeptiert werden. Als Alternative dazu kann sich die Gemeinde überlegen, eine temporäre interne Stelle zu schaffen: Finanzielle Mittel sind damit nur für eine beschränkte Zeit gebunden. Zudem stellt die Gemeinde damit sicher, dass Wissen langfristig in der Gemeindeverwaltung gebündelt bleibt.
    Finanzierung
    Mit der Front-Runner-Förderung kann die Gemeinde auf gesicherte finanzielle Ressourcen zurückgreifen. EnergieSchweiz unterstützt die Projekte finanziell mit bis zu 40% der Gesamtkosten. Das macht es einfacher, Visionen auf den Boden zu bringen und Projekte zu konkretisieren. Setzen Sie die Fördermittel überlegt ein. Planen Sie z. B. während des Front-Runner-Projekts weitere Fachstellen einzubeziehen, so ist dieser Zusatzaufwand durch das Front-Runner-Projekt mitfinanziert und muss vielleicht nicht separat beantragt werden. Je nachdem ist es zielführend, wenn nur eine Fachstelle die Fördergelder erhält und an die anderen involvierten Abteilungen verteilt. Überlegen Sie sich frühzeitig, welche weiteren Co-Finanzierungsmöglichkeiten es gibt.
    Projekteingabe
    Sprechen Sie sich bereits vor der Projekteingabe mit anderen Fachstellen ab, priorisieren Sie gemeinsam mögliche Themen. Gibt es strategisch wichtige Vorhaben, die Sie schon lange einmal umsetzen wollten, aber weder Zeit noch Budget dafür hatten? Dann ist jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt dafür. Planen Sie genügend Zeit ein, um das Projekt gut zu planen und zu budgetieren.